Anerkennung der Krim-Annexion? Was die Krimtataren meinen 01 05.2025
Meschkow vom Russischen Block erklärte sich selbst zum Präsidenten und strebte einen Anschluss der Krim an Russland an. Die ukrainische Regierung erklärte die Wahlen auf der Krim für illegal. Bei den Wahlen zum Regionalparlament der autonomen Republik Krim am 27. April 1994 gewann der Russische Block unter Führung von Juri Meschkow 54 der 98 Sitze.
Neben der Aufteilung der Schwarzmeerflotte ging es um die Staatszugehörigkeit der Halbinsel. Durch den russisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag von 1997 konnte dieser Konflikt erheblich entschärft werden, wenn auch das wechselseitige Verhältnis nicht spannungsfrei verlief. Russland hatte seither einen Teil des Militärhafens Sewastopol für seine Schwarzmeerflotte gepachtet. “Unser Volk wird dem russischen Imperium niemals trauen”, sagt Sejdamet Mustafajew, ein Flüchtling von der Krim, der von einer “Halbinsel der Angst” spricht. Als zentrale Exekutivkörperschaft der Krimtataren wird der Medschlis seit April 2016 in der Russischen Föderation als “extremistische Organisation” eingestuft und ist somit verboten. Für seinen “Friedensplan” ist US-Präsident Donald Trumpgewillt, die annektierte ukrainische Halbinsel Krim dauerhaft als russisches Staatsgebiet anzuerkennen.
Vor allem Spezialkräfte in Militäruniform ohne Hoheitszeichen, sogenannte „kleine grüne Männchen“, bewaffnet mit den neuesten Waffen, besetzten Flughäfen und lokale Behörden. Sie blockierten ukrainische Militäreinheiten und forderten ihre Kommandeure auf, ihre Waffen abzugeben und auf die Seite des „Krim-Volkes“ überzulaufen. Nach der Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine erhielt die Autonome Republik Krim am 4.
- Mai 1994 beschloss das Regionalparlament der Krim, die Verfassung der vorherigen Republik Krim vom 6.
- In Maxim Gorkis Skizzen von der Krim spiegelt sich der Alltag ihrer Bewohner und der Sommergäste wider.
- Die Berücksichtigung ihrer Erfahrungen trägt dazu bei, die Krim zu dekolonisieren.
- Unverhältnismäßig viele junge Krimtataren werden von den russischen Besatzern zum Militärdienst gezwungen.
- Die Wiederbesiedlung der Halbinsel konnte jedoch den Verlust der Krimtataren und ihrer Erfahrung beim Anbau von Wein und Tabak nicht wettmachen.
Annexion durch Russland 2014
Die Gefangennahme und der Verkauf amunra von Sklaven, der auf den Märkten des Osmanischen Reiches stattfand, sowie die Plünderungen von Städten und Dörfern machten neben der Landwirtschaft einen wesentlichen Teil der Wirtschaft des Krim-Khanats aus. 1475 landeten türkische Truppen auf der Halbinsel, eroberten die genuesischen Kolonien und eroberten auch das Fürstentum Theodoro. Drei Jahre später musste das Krim-Khanat seine Untertanenschaft als Vasall des Osmanischen Reiches anerkennen.
Über die Jahrhunderte hinweg war die Halbinsel einerseits ein Rückzugsort, ein „Garten“ imperialer und lokaler Herrscher und ein Hafen- und Handelsplatz; andererseits wurde sie immer wieder umkämpft, besetzt oder zerstört. Die Krim gehörte über Jahrhunderte zum Osmanischen Reich, war Sitz des Krim-Khans, Sommerresidenz russischer Zaren, deutscher Okkupanten und sowjetischer Generalsekretäre. Seit 1954 gehörte die Halbinsel zur sowjetischen und seit 1991 zur unabhängigen Ukraine. Seit Ende Februar 2014 sind die Autonome Republik Krim und Sewastopol von regulären russischen Militäreinheiten besetzt und von der Russischen Föderation annektiert.
Nach dem Untergang der UdSSR die Gebiete an der westlichen Peripherie zu verlieren, musste Russland besonders schmerzen. Denn diese verkörperten den Anschluss an Europa, dessen Kultur und Geschichte – und verschafften ihm selber historische Tiefe. Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Demnach sei an den Tankstellen auf der Halbinsel seit dem 24. September kein Benzin mehr erhältlich, auch die teuerste Sorte A-100 sei vergriffen. Ein Aktivist der Kampagne „Liberate Crimea“ habe davon gesprochen, die Lage habe sich binnen zehn Tagen verschärft und nun ihren Höhepunkt erreicht.
Jahrhundert verfügten die Mongolen der Goldenen Horde, zu deren damaligem Einflussbereich die Halbinsel gehörte, über weitreichende Handelsbeziehungen. Besonders der Handel über die Krim nach Ägypten war ausgeprägt und kann nur noch mit den Handelsbeziehungen der Mongolen zu den Italienern, hier vor allem Genua und Venedig, verglichen werden. Diese fungierten vielfach als Zwischenhändler und Transporteure des Handels nach Ägypten. Eines der Haupthandelsgüter dieser Route waren Sklaven, während in Richtung Europa neben diesen vor allem Getreide, Gewürze und Fellerzeugnisse exportiert wurden. Grundlage für diese große wirtschaftliche Rolle der Krim war die strategisch günstige Position nahe dem nördlichen Ende der Seidenstraße („mongolische Route“). Ernsthafte Konkurrenz für die Hafenstädte der Krim stellte lediglich der venezianisch kontrollierte Hafen Tana an der Don-Mündung dar.
«Es wird zu einer Spaltung in Europa kommen – entlang der Haltung der Staaten zum Ukraine-Krieg», warnt Karl Schlögel
“Wir wissen zu gut, wie Russland ist. Es steht in der Nachfolge der Sowjetunion, die einst meine Mutter und Großmutter deportiert hat”, sagt eine Frau, die heute auf der Krim lebt und anonym bleiben möchte. “Erst nach einem halben Jahrhundert sind wir in unsere Heimat zurückgekehrt und wir werden nicht noch einmal weggehen. Wir werden hier auf die Rückkehr der ukrainischen Staatsmacht warten.” Im August 2022, sechs Monate nach dem russischen Überfall auf die gesamte Ukraine, nahm Präsident Selenskyj eine Videoansprache von seinem Schreibtisch in der Bankowa-Straße in Kyjiw auf. Flankiert von zwei eingerollten Flaggen sprach er zu seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in dem unverblümten, persönlichen Stil, der zu seinem Markenzeichen geworden ist. „Der russische Krieg gegen die Ukraine und gegen das gesamte freie Europa hat mit der Krim begonnen“, erklärte er. „Und er wird mit der Krim enden – mit ihrer Befreiung.”
Es kam zu einer militärischen Konfrontation mit dem Osmanischen Reich und seinen Verbündeten auf der Krim. Infolge des Russisch-Türkischen Krieges von 1768 bis1774, der mit dem Friedensvertrag von Kütschük Kainardschi endete, erlangte das Krim-Khanat die Unabhängigkeit vom türkischen Sultan. Da die Krim jetzt nominell unabhängig war, geriet sie infolge der türkischen Niederlage in den Bestand des Russischen Imperiums. Bereits 1778 deportierten die Russen fast alle Christen, vor allem Griechen und Armenier, gewaltsam von der Krim auf das Festland in die Steppe der südlichen Ukraine.
Jahrhundert flohen die Krimtataren in mehreren Wellen ins Osmanische Reich. Einen Höhepunkt erreichte die Auswanderung nach dem Krimkrieg, bei dem die Krimtataren fälschlicherweise und nicht zum letzten Mal des kollektiven Verrats bezichtigt wurden. Ganz offen von der „Säuberung otschischtschenije der gesamten Krim von den Tataren“, um sie durch „Bauern aus den inneren Provinzen“ zu ersetzen. Zu der Zeit stellten die Krimtataren fast 80 Prozent der Einwohner der Krim. Die ukrainischen Behörden meldeten ihrerseits erneuten russischen Beschuss. Bei Angriffen auf die südostukrainische Stadt Saporischschja seien in der Nacht drei Menschen getötet worden.
September 1991 ihre Souveränität, „um einen legalen demokratischen Staat innerhalb der Ukraine zu schaffen“. Gleichzeitig nahmen die Bewohner der Halbinsel Krim am 1. Dezember 1991 am gesamtukrainischen Referendum teil. Über die Hälfte (54,19 %) der Wähler der Krim und 57,07 % der Wähler von Sewastopol unterstützten hierbei die staatliche Unabhängigkeit der Ukraine.
In der Region um Simferopol finden sich noch heute Überreste einer historischen Siedlung, die als skythisches Neapel bezeichnet wurde. Datieren antike griechische Kolonien, die an den Ufern des Schwarzen Meeres angelegt wurden und deren bekannteste zweifellos das taurische Chersonesos und Pantikapaion waren. Russland und die Ukraine haben eine gemeinsame Geschichte, die in beiden Ländern bis heute recht unterschiedlich interpretiert wird. So werden dieselben historischen Ereignisse verschieden ausgelegt und immer wieder auch für politische Zwecke instrumentalisiert. Dies führt zu Konflikten, die bis heute andauern. Jahrhunderts kam die ukrainische Dichterin Lessja Ukrajinka zu einer Kur auf die Krim.
Dem Experte zufolge müsste Russland aber die Inlandsnachfrage weiterhin decken können. Er beschreibt die Situation als „schwierig, aber beherrschbar“. Beschädigte Raffinerien würden auf reduziertem Niveau produzieren können, dazu könne die staatliche Reserve angezapft werden und auch Belarus aushelfen. Laut Sergey Vakulenko, Senior Fellow beim Carnegie Russia Eurasia Center, wurden „die chronischen Probleme des russischen Kraftstoffmarktes besonders deutlich“.
Die DW hat in der Ukraine mit Vertretern der Krimtataren, der Ureinwohner der Halbinsel, darüber gesprochen, was sie davon halten. Und seit 2014 hat die Forschung die Krimtataren praktisch vergessen, ihre Bestrebungen und Kämpfe unter russischer Besatzung werden heruntergespielt und ignoriert. Für die Krimtataren ist die Krim jedoch kein Objekt, kein Territorium, das man erobern und besitzen kann. Für die größte indigene Bevölkerungsgruppe der Halbinsel, die sunnitischen Nachkommen verschiedener ethnischer Gruppen, deren Wurzeln bis in die Antike und zu den mongolischen Nomaden der Goldenen Horde im 13. Jahrhundert zurückreichen, ist die Krim Teil ihrer kollektiven Subjektivität und damit eng mit ihrer nationalen Identität verwoben – für sie heißt es nicht „Die Krim gehört uns“, sondern „Die Krim sind wir“. Die enge Beziehung zwischen den Krimtataren und ihrer angestammten Heimat steht in direktem Gegensatz zu der Behauptung, die Krim sei „immerwährendes russisches Land“, wie Putin hartnäckig behauptet.
Und doch gibt es dort einige Besonderheiten, wie die Offizielle der Frankfurter Rundschau schildert. Aksjonow teilte bei Telegram mit, Trümmer einer abgeschossenen Drohne hätten zudem einen Brand in der Nähe der Küstenstadt Jalta verursacht. Das russische Verteidigungsministerium sprach von einem “Terrorangriff”.
“Die Ukraine hat jetzt eine Armee, die 2022 die russische aufgehalten und ihr Potenzial vernichtet hat. Sie kämpft jetzt nicht nur dank amerikanischer Waffen, sondern auch mit ihren eigenen”, betont er. Die Anerkennung der russischen Annexion der Krim wäre ein gefährlicher Präzedenzfall, der weltweit bewaffnete Konflikte um Gebietsansprüche auslösen könnte. “Man kann alles aufgeben, aber nicht sein eigenes Land. Dafür kämpfe ich nicht”, bekräftigt “Tataryn”. Im Jahr 1944 wurden die Krimtataren von den sowjetischen Behörden nach Zentralasien deportiert. Erst in den 1990er Jahren durften sie nach einer Erlaubnis der damals bereits unabhängigen Ukraine in ihre Heimat zurückkehren.
Die von den Steppenreitern ausgehende ständige Gefahr zwang Russland zum langjährigen Unterhalt einer aufwändigen und kostspieligen Verhaulinie, um sich – auch mit Hilfe der Kosaken – gegen die Tataren zu verteidigen. Zu den ersten russischen Versuchen, auf die Krim vorzudringen, zählten die Krimfeldzüge in den Jahren 1687 und 1689 – in der Regierungszeit Sofia Alexejewnas –, die Teil des Russisch-Türkischen Kriegs (1686–1700) waren. Im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736–1739) verwüstete der deutschstämmige Generalfeldmarschall Burkhard Christoph von Münnich im Dienste der Kaiserin Anna 1736 erstmals die Krim. Während sich die sowjetisch-ukrainischen Behörden um eine Wiederbelebung der Krim bemühten, kämpften die Krimtataren mit dem Trauma der Vertreibung und des Exils. Ihre Reaktion darauf war die Bildung der größten, am besten organisierten und dauerhaftesten Protestbewegung der sowjetischen Geschichte.
Mai 1992 wieder in Kraft zu setzen, die zwar die Krim als einen Teil der Ukraine bezeichnet, aber die Beziehungen zwischen der Krim und der Ukraine sollten wie zwischen souveränen Staaten geregelt werden. Am Tag darauf forderte die Werchowna Rada, die Entscheidung umgehend zurückzunehmen. Juni 1994 auf Druck der Regierung in Kiew alle Beschlüsse für eine Unabhängigkeit wieder auf. In der Geschichtsschreibung über die Krim wurden die Krimtataren lange Zeit vernachlässigt. Dabei sind sie von zentraler Bedeutung für die Vergangenheit und Zukunft der Halbinsel. Die Berücksichtigung ihrer Erfahrungen trägt dazu bei, die Krim zu dekolonisieren.
Jahrhundert organisiert, die einen verzweifelten Kampf gegen die Tataren führten und die lokale Landbevölkerung vor den verheerenden Überfällen der Nomaden schützten. Die bekanntesten von ihnen wurden von dem ukrainischen Hetman P. Sahaidachny und Ataman I. Sirko angeführt. Seitdem waren Razzien, Plünderungen und Versklavung auf der Krim an der Tagesordnung. Vor allem die Nogaier Horden, die die Steppen der nördlichen Schwarzmeerregion kontrollierten, sorgten für erhebliche Zerstörungen, was fast drei Jahrhunderte schwerwiegende Folgen für die Bewohner der Region hatte.